Im November 2019 startete das vierjährige Forschungsprojekt Teilhabe Digital, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird.

Bei der Auftaktveranstaltung am 22.11.2019 trafen sich die Projektgruppe der Katholischen Hochschule Freiburg, Hochschule Karlsruhe und Hochschule Furtwangen sowie Vertreter:innen der Praxispartner des Caritasverbands Freiburg-Stadt, der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach, dem Sankt-Josefshaus Herten sowie des Caritas Bundesverbands Behindertenhilfe und Psychiatrie, um ein gemeinsames Verständnis über den Verlauf des Projekts zu erarbeiten.

Im ersten Quartal 2020 fanden dann Basisworkshops in den Einrichtungen der Praxispartner statt, an denen sowohl die Bewohner:innen als auch die Mitarbeitenden teilnehmen konnten. Dort konnte bei den Teilnehmenden ein erstes Interesse am Projekt „Teilhabe Digital“ geweckt werden. Wir vermittelten die Ziele und den Verlauf des Forschungsprojekts in Leichter Sprache. Zudem konnten die Teilnehmenden digitale Geräte (iPads, Smart Buttons, Leap Motion Controller) selbst ausprobieren. Abschließend fand eine personenunabhängige Datenerhebung statt, bei der wir erste Einblicke in die Nutzung der digitalen Geräte, die technische Ausstattung sowie die Teilhabewünsche der Bewohner:innen bekamen. 

Im weiteren Verlauf führten wir Einzelinterviews mit Bewohner:innen, die sich für das Projekt interessieren. Dabei befragten wir die Personen selbst oder in Begleitung einer vertrauten zugehörigen Person zu ihren Teilhabewünschen. Die Covid-19-Pandemie stellte alle im Projekt involvierten Personen vor neue Herausforderungen. Gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen erarbeiteten wir eine Lösung, die den Besuch der Einrichtungen dennoch ermöglichte. Gleichzeitig konnte der Schutz der Bewohner*innen und die Einhaltung des je spezifischen Hygienekonzepts gewährleistet werden.

Erste Ergebnisse – Es braucht eine Anpassung der digitalen Geräte

Digitale Geräte, wie sie in den Basisworkshops ausprobiert werden konnten, bieten enormes Potential die Teilhabesituation von Personen mit intellektuellen Behinderungen zu verbessern. Allerdings konnten wir beobachten, dass die Personen aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten bei der Nutzung dieser Geräte haben. Unser Ziel ist es daher, gemeinsam mit der individuellen Person und ihren Zugehörigen an einer technischen Anpassung zu arbeiten, um das digitale Gerät nutzbar zu machen.

Außerdem konnten wir beobachten, dass Personen mit intellektuellen Behinderungen nur selten selbst digitale Geräte besitzen. Dies trifft besonders für Frauen und Personen über 45 Jahren zu. Es hat sich auch gezeigt, dass vor allem Personen mit eingeschränkter Lesekompetenz keine eigenen Geräte besitzen.

Diese Ergebnisse wurden in Form eines Beitrags auf der International Conference on Cyberworlds 2020 sowie in Form eines Posters auf der Jahrestagung der Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft präsentiert. 

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